Über die Ergotherapie

 

 

Die Ergotherapie ist ein anerkanntes Heilmittel, welches vom Arzt verordnet wird und somit eine Leistung der Krankenkasse ist. Die Behandlung findet je nach Notwendigkeit in der Praxis oder als Hausbesuch statt. Ergotherapie wird verordnet, wenn ein Mensch aufgrund von Krankheit, Entwicklungsverzögerung o.ä. Teile des Alltags nur mit Schwierigkeiten oder gar nicht bewältigen kann.

 

Ich praktiziere eine moderne, zeitgemäße Ergotherapie.  

In meinen Behandlungen nimmt das persönliche Gespräch einen hohen Stellenwert ein. Nur bei einem genauen Kenntnisstand der individuellen Probleme kann auch gemeinsam eine individuelle Lösung gefunden werden.

 

Therapieablauf 

So beginnt jede neue Ergotherapie mit einem ausführlichen Anamnesegespräch und anschließender Festlegung der Problembereiche. Dies geschieht mit einem individualisierten Messinstrument mit dem Namen COPM. Bei den Kindern kommt zusätzlich noch das COPM a kids zum Einsatz. Um Problembereiche bildlich aufzuzeigen, gibt es für die Kinder die Kids Activity Cards, die kindliche Betätigungen zeigen (z.B. Schleife binden, Schultasche packen, malen uvm.) All dies wird genutzt, um genau zu definieren, was das Problem im Alltag des Betroffenen ist. Denn so verschieden wie der Mensch an sich ist, so verschieden sind auch die Probleme bei einer Demenz, einem Schlaganfall, einem Autismus und allen anderen Erkrankungen, Entwicklungsverzögerungen etc.

 

Wenn wir gemeinsam definiert haben, um welche Themen es geht, werden Ziele festgelegt und geplant. Dieser Plan wird mit dem Einsatz verschiedenster Therapiemethoden Stück für Stück umgesetzt und immer wieder überprüft und im Zweifelsfall verändert. 

 

Am Ende des Prozesses steht der erfolgreiche Abschluss der Therapie. Der betroffene Mensch ist zufrieden mit dem Erreichten. Ist er es nicht, muss die Therapie in Absprache mit dem behandelnden Arzt fortgesetzt werden. Ausgenommen davon sind chronisch Erkrankte, deren Therapiebedarf oftmals dauerhaft besteht, um einen Zustand erhalten zu können. 

 

Die Dauer der Behandlung an sich ist sehr individuell. Manche Probleme finden eine schnelle Lösung und manches benötigt deutlich mehr Zeit und konsequentes Üben im professionellen Rahmen, um einen langfristigen Übertrag in den Alltag zu ermöglichen. 

 

 

Was sind eigentlich "Problembereiche"?

Wir Ergotherapeuten gehen davon aus, dass Betätigung zu den Grundbedürfnissen des Menschen gehört und Betätigung alles umfasst, was Menschen in ihrem Leben tun.  Dabei gibt es die verschiedensten Lebensbereiche, die wiederum verschiedene Betätigungen von uns verlangen, z.B. Schule, Arbeit, Freizeit, Familie etc. Kommt es durch Krankheit, Behinderung, Entwicklungsverzögerung o.a. zu Schwierigkeiten in einzelnen Bereichen, nenne ich dies "Problembereich". 

 

Ich gebe einige Beispiele, um die Bedeutung der Problembereiche zu verdeutlichen:

 

1. Der 9- jährige M. hat Schwierigkeiten, eine Schleife zu binden und ist dadurch stets zu spät im Sportunterricht. (Feinmotorik)

 

2. Der 6-jährige N. weiß nicht so recht wie er mit Stift und Schere umgehen soll, der bevorstehende Schuleintritt macht Angst und Überforderung. (Werkzeuggebrauch)

 

3. Der 79- jährige Herr schafft es nicht, sich im Supermarkt zu orientieren und ist dadurch auf stetige Hilfe beim Einkaufen angewiesen. (Demenz)  

 

4. Die 56- jährige Frau kann ihre Skatkarten nicht mehr alleine halten und fürchtet somit um den Ausschluss aus der Gruppe. (Multiple Sklerose)

 

5. Der 60-jährige Herr hat eine lange Liste an Fähigkeiten, die er wieder erlangen muss, um den Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag zu schaffen. (Zustand nach Schlaganfall)

 

 

 


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